Europa muss weiter zusammenstehen und Solidarität zeigen

15.03.2022

Es ist Krieg. Mitten in Europa.

Und dieser Krieg ist nur auf den ersten Blick weit weg. Denn auf den zweiten Blick sind es von Bargteheide nur etwa 1.000 km bis zur Ukraine.
Wir fühlen mit den Ukrainerinnen und Ukrainern, die Bilder von Müttern mit ihren Kindern in U-Bahn-Tunneln oder auf der Flucht, Videoaufnahmen von Raketen, die in Wohngebäuden, Schulen und Krankenhäusern schlagen, erschüttern uns und machen uns betroffen.
Das ist auch hier in Bargteheide zu spüren. Das Rathaus erstrahlt abends in den Farben der Ukraine, Bürgerinnen und Bürger versammeln sich täglich zu einer Mahnwache. Und auch unsere Kinder beschäftigen die Ereignisse, sie wollen wissen, was dort passiert. Mit ihren Aktionen zeigen z.B. die Schülerinnen und Schüler der Emil-Nolde-Schule mit ihrem Peace-Zeichen oder auch des Kopernikus Gymnasiums mit der riesigen Friedenstaube ihre Solidarität mit den betroffenen Menschen und ihre Hoffnung auf einen baldigen Frieden.
Ich finde die große Welle der Hilfsbereitschaft beeindruckend. Die Bargteheider sammeln, spenden und unterstützen; Konvois mit Lebensmitteln, Decken oder Arzneimitteln brechen Richtung Osten auf. Diese Hilfe wird auch in den nächsten Wochen und Monaten wichtig sein.
1,5 Millionen Menschen haben die Ukraine bis zum vergangenen Wochenende verlassen. Die Vereinten Nationen rechnen sogar mit bis zu 10 Millionen Menschen, die ihre Heimat verlassen werden, um den Bomben und der Gefahr zu entfliehen. Viele davon werden auch nach Deutschland kommen. Und bald werden auch die ersten Ukrainerinnen und Ukrainer bei uns in Bargteheide Zuflucht finden, möglicherweise auch für längere Zeit. Wir werden sie hier willkommen heißen, ihnen die Hilfe geben, die sie brauchen, möglichst unkompliziert und schnell.
Die ökonomischen Auswirkungen des Krieges spüren wir bereits: die Energiekosten steigen, die Benzinpreise erreichen bisher nicht bekannte Höhen. Hier wird deutlich, dass wir bei der Energiewende schneller werden müssen, dass wir unabhängig werden müssen von fossilen Brennstoffen. Für mich ist klar: das ist der Preis der Freiheit, den wir zahlen müssen. Verglichen mit dem Schicksal der Ukrainer ist das nur ein kleiner Preis.
In dieser Situation ist es wichtig, dass wir zusammenstehen. Das geschieht dieser Tage in Bargteheide, in ganz Deutschland, in ganz Europa. Diese Verbundenheit und Solidarität in Europa ist immens wichtig. Sie zeigt sich auch in den Städtepartnerschaften Bargteheides mit unseren Freunden in Déville-lès-Rouen und in Zmigród. Unsere Partner in Polen sind noch einmal viel näher an der Ukraine als wir. Ich hoffe, dass der Zusammenhalt in der Europäischen Union und auch der NATO noch stärker werden wird. Ein Zitat des europäischem Gründervaters Bundeskanzler Konrad Adenauer ist heute aktueller denn je: „Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle. Sie ist notwendig für unsere Sicherheit, für unsere Freiheit.“